Plaza Colón in Córdoba Teil 3 - Der Brunnen

Beitragsbeschreibung

PLÄTZEARGENTINIEN

8/27/20248 min lesen

Jetzt widmen wir uns dem fast sechs Meter hohe Zierbrunnen im Herzen des Platzes, der aus zwei übereinander liegenden, reichlich geschmückten Becken besteht. Angeblich stand er damals auch im Zentrum des Kristallpalasts.

Der Brunnen

Der Legende nach war Amphitrite eine der 50 Nereiden, die an Neptun verschenkt worden waren. Sie heiratet den Meeresgott und gemeinsam mit ihm beschütz sie Seeleute auf ihren gefährlichen Reisen. Es ist eben in dieser Erzählung, dass der Mythos der Meerjungfrauen, die durch ihren betörenden und bezaubernden Gesang die vorbeifahrenden Matrosen anlocken, um sie dann zu töten, seinen Ursprung hat.

Was Galatea angeht, sie hatte einen geliebten, nämlich den Hirtenknaben Akis, der mit am Brunnen sitzt, und der vom Zyklop Polyphem, mit dem Galatea verbunden war, ermordet wurde, worauf die Nereide das vergossene Blut von Akis in einen Fluss verwandelte.

Unter dem größeren Becken zieren den achteckigen Turm („Paso de los vientos“ oder „Passage der Winde“ genannt) vier Statuen: der römische Meeresgott Neptun (unter den Griechen als Poseidon bekannt) und seine Frau Amphitrite, der sterbliche Akis und die Nereide Galateia, Amphitrites Mutter.

Paso de los Vientos

An dem „Passage der Winde“-Turm können wir die Gottheiten des Windes betrachten, die acht an der Zahl sind (u. A. Boreas, Euros, und Notos). Äolus ist übrigens der Windgott, der von Zeus zum Herrscher über die verschiedenen Winde ernannt wurde.

Links, auf der äußeren Seite des großen Beckens, erkennt man einen der Windgötter wieder, der diesmal eine andere Gestalt annimmt.

Erwähnenswert ist es, dass Mathurin Moreau, der Künstler hinter diesem Brunnen, sich wohl an den achteckigen Turm der Winde in Athen angelehnt hat, der am Ende der Αιόλου (Äolus)-Straße liegt. An jeder der acht Seiten über der dort eingebauten Sonnenuhr befindet sich jeweils eine Reliefdarstellung von einem der Windgötter.

Arbeiten wir uns weiter nach oben, treffen wir auf die Wesen unten, die ungefähr wie Fische aussehen. Das sind aber keine Fische, sondern Tritonen, Söhne des Meeresgottes Neptun und sein Heer zugleich.

Gleich darüber, rings um den Schaft sieht man eine "Kinder-Kette" - eine Gruppe von Kindern, die sich an den Händen hält. Es könnte sich um Halbgötter handeln. Was bzw. wen sie darstellen, ist nicht eindeutig zu sagen. Sie tragen Lorbeerkränze und haben Armbänder an den Armen. Nach der griechischen Mythologie wären Götter bei ihren Schlachten von Opfergaben darbringenden Priestern und von halbnackten, Lorbeerkränze tragenden Kindern begleitet gewesen.

Auf der Unterseite von der kleineren Schüssel sieht man Muscheln, ein beliebtes Motiv in der Kunst, besonders im Barockzeitalter, wobei es interessant zu wissen ist, dass man Muschelmotive oft auch in Kirchen entdecken kann, und nicht ohne Grund, denn die Muschel war ein altes christliches Symbol, Sinnbild für Jesus Grab, das Jesus, die „wertvolle Perle“ schützt.

Die Muscheln treten an den Rand des großen Beckens zwischen den Tritonen wieder auf. Dazwischen prangt eine Seerose, eine „Nymphe“ sozusagen (Bild gleich unten).

Botaniker haben die Seerose "Nymphaea" getauft und bei dem Namen und ihrer Schönheit kann man sicher kaum anders als unwillkürlich an Wassernymphen denken. Tatsächlich kommt die Seerose bereits in der griechischen Mythologie vor: eine Nymphe verliebte sich in Herakles, der diese Liebe nicht erwiderte, wobei ihr Herz gebrochen wurde und sie danach starb. Die Götter waren aber dermaßen von ihrer Liebe berührt, dass sie als Seerose wieder zum Leben erweckten.

Arbeiten wir uns weiter nach oben, treffen wir auf die Wesen links, die ungefähr wie Fische aussehen. Das sind aber keine Fische, sondern Tritonen, Söhne des Meeresgottes Neptun und sein Heer zugleich.

Links bewundern wir die Nereide, eine andere Nymphe, die eine große Muschel aus der Familie der Tritonsschnecken (Charonia tritonis) in ihrer rechten Hand hält.

Unten bewundern wir die Nereide, eine andere Nymphe, die eine große Muschel aus der Familie der Tritonsschnecken (Charonia tritonis) in ihrer rechten Hand hält. Der Künstler hat wohl kaum etwas dem Zufall überlassen, denn sogar die Muscheln auf dem Brunnen tragen in ihren wissenschaftlichen Namen mythologische Namen, und seltsamerweise ist Triton Neptuns Lieblingssohn, der in der Kunst oft auf seinem Schneckenhorn blasend dargestellt wird. Tritonsschnecken sind Weichtiere, deren Gehäuse man als Gefäße zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten verwendete - allen voran für Wein und Öl, die für die Götter bestimmt waren.

Der Künstler hat wohl kaum etwas dem Zufall überlassen, denn sogar die Muscheln auf dem Brunnen tragen in ihren wissenschaftlichen Namen mythologische Namen, und seltsamerweise ist Triton Neptuns Lieblingssohn, der in der Kunst oft auf seinem Schneckenhorn blasend dargestellt wird. Tritonsschnecken sind Weichtiere, deren Gehäuse man als Gefäße zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten verwendete - allen voran für Wein und Öl. die für die Götter bestimmt waren.

Der Brunnen und sein becken

Der Boden vom großen Becken ist mit venezianischen Mosaiken zu einem farbenfrohen Muster verkleidet, dessen sich windenden Streifen in u.a. rot, marineblau und violett die Meeresströmungen darstellen.

Säulenreihe mit korinthischen Kapitellen am unteren Teil des Platzes an der Santa Rosa Straße. Ursprünglich waren Leuchtkugel auf ihnen angebracht, weshalb man die Säulenreihe als "Kandelaber", d.h. Armleuchter bezeichnete.

Die Allegorien

Der Brunnen steht mitten auf dem symmetrisch angelegten Platz und ist an beiden Seiten von grünen Flächen gesäumt, die, wie am Bild oben zu sehen ist, zwischen einem „inneren“ und „äußeren Weg“ liegen. Am äußersten Rand eben dieses äußeren Weges, der rund um den Brunnen verläuft, stehen fünf der sieben Allegorien auf steinernen Sockeln: gusseiserne Skulpturen, Frauen und Männer mit den Erkennungsmerkmalen verschiedenen Tätigkeitsbereichen (Disziplinen). Ursprünglich waren es acht, heute fehlt aber eine, da sie von Vandalen zerstört wurde.

Die zwei anderen stehen links und rechts von der breiten Freitreppe, die zum Brunnen führt. Links ist die Statue der Kunst und rechts die der Wissenschaften.

Die Skulpturen

L'art (die Kunst)

Weibliche Allegorie der Kunst. Die Figur hält eine Palette in der linken Hand und in der rechten eine Handvoll Pinsel, zu ihren Füßen steht ein Kelch und ein architektonisches Element. Steht von der Colón Avenida aus ganz links, bei der Freitreppe.

La Science (die Wissenschaft)

La Marine (die Marine)

Allegorie der Wissenschaft - eine Frau mit in der Linken Hand eine Kugel und in der rechten einen Kompass. Rechts auf der einen Seite ist ein Mörser und auf der anderen Seite aufgestapelte Bücher. Sie steht ganz rechts von der Avenida Colón aus.

Le Commerce (der Handel)

L'Industrie (die Wirtschaft)

L'Agriculture (die Landwirtschaft)

Die Navigation – die einzige männliche Figur der Sammlung. Sie hält ein Ruder mit beiden Händen. Hinter ihr befinden sich ein Anker und Taue. Von der Avenida Colón aus die vierte von links.

Allegorische Darstellung der Landwirtschaft - eine weibliche Figur, die in der linken Hand eine Garbe (ein Bund) Weizen und in der rechten einen Pflug hält. Von der Avenida Colón aus die sechste von links.

Weibliche Figur, die in der linken Hand eine verzierte Vase hält, und in der rechten einen auf einem Amboss ruhenden Hammer. Von der Avenida Colón aus die fünfte Statue von links.

La Navigation (die Navigation)

Gusseiserne Statue einer Allegorie, die den Handel darstellt - eine weibliche Figur, die in der linken Hand einen Beutel Münzen und in der rechten den Hermesstab hält. Von der Avenida Colón aus die dritte Statue von links.

Der Hermesstab hat im Laufe der Geschichte verschiedene Bedeutungen angenomen. Heute steht er allerdings meistens als Symbol für Wirtschaft und Handel.

Allegorie von der Marine - eine weibliche Figur, die in der linken Hand ein Fernrohr und in der rechten ein Ruder hält. Von der Avenida Colón aus die zweite von links.